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Alternativen für den Fliesenspiegel in der Küche

von Susann - 30 Sep, 2022

Alternativen für den Fliesenspiegel in der Küche

Sind Sie auch gerade an der Planung einer Küche oder haben eine Küchenrenovierung ins Auge gefasst? Da haben Sie sich sicher auch schon die Frage gestellt: Was soll an die Wand hinter die Küche? Fliesen? Ziemlich Oldschool und gerade im Herdbereich sehen die Fugen auch schnell ganz unschön aus. Eine fugenlose Wandverkleidung bedruckt mit einem schönen Motiv oder ganz schlicht einfarbig, wäre somit zeitgemäß und in jeder Hinsicht pflegeleichter als Fliesen.

Eine solche bedruckte Rückwand gibt es in vielen verschiedenen Materialien. Einscheibensicherheitsglas, Acrylglas (Plexiglas/ Kunststoffglas) oder Aluverbund. Da stellt sich als erstes die Frage: Welches Material sollte ich nehmen?

Dazu werden wir folgend über die Vor- und Nachteile zu den einzelnen Materialien aufklären.

Beginnen wir mit dem Einscheibensicherheitsglas (kurz ESG).

Einscheibensicherheitsglas (ESG) ist ein thermisch vorgespanntes Glas. Bei der Fertigung wird die Spannungsverteilung durch Wärmebehandlung und Abkühlung erzeugt. Das Glas wird auf über 620°C erhitzt und dann mit Luft abgekühlt. Durch die zunehmende Abkühlung wird der Scheibenkern unter Zugspannung gesetzt, während die äußeren Flächen unter Druckspannung stehen. Im Falle eines Glasbruches wird das Spannungsgleichgewicht zerstört und die Glasscheibe zerfällt in kleine, stumpfkantige Bruchstücke.      
Beim ESG gibt es manchmal noch farbliche Unterschiede. Das „normale“ hat einen Grünstich. Es gibt aber auch noch ESG-Optiwhite welches den Grünstich nicht hat. Im Normalfall wird dies nicht auffallen, nur bei direktem Vergleich mit weißen Wänden/ Möbeln oder wenn das Glas weiß bedruckt ist. Dann fällt einem dieser Grünstich auf. Wenn man also ein farbechtes Glas haben möchte, welches die Farben nicht verfälscht, der sollte das Optiwhite wählen.

 

Vorteile des Einscheibensicherheitsglases:      
Es ist absolut pflegeleicht und hygienisch. Man kann mit allen Reinigern putzen und mit allen Stoffarten reinigen. Es ist hitzeresistent und kratzfest. Kurz gesagt, es hält ein Leben lang, wenn man nicht mit einem schweren harten Gegenstand dagegen stößt.      
Und die Optik ist natürlich edel, glänzend. 

Nachteile vom ESG:      
Es ist schwer. Daher sollte man bei der Montage mindestens zu Zweit sein. Das Maß muss genau passen. Denn Glas kann man im Nachgang nicht bearbeiten. Je nachdem wie sauber man es gern selbst hat: Glas muss man polieren. Denn auf der glänzenden Oberfläche sieht man je nach Lichteinfall Wasser- oder Fettspritzer oder verschmierte Stellen. Schwarze Motive sind dafür noch ein bisschen mehr anfällig. 

Fazit:       
Einscheibensicherheitsglas ist nie eine falsche Entscheidung.

 

 

Weiter geht es mit dem Acrylglas.

Es ist auch unter dem Namen Plexiglas oder Kunstglas bekannt. Es ist ein klares Kunststoffmaterial. Im herkömmlichen Sinne ist es also kein Echtglas, sondern Plastik welches optisch dem Glas ähnelt. 

 

 

 

 

Vorteile des Acrylglases:      
Es ist leichter als ESG und beinahe unzerbrechlich. Sollte ein Maß mal nicht ganz genau passen, kann man selbst noch Änderungen z.B. mit einer Stichsäge oder Bohrer vornehmen. Optisch gleicht es einem Echtglas. Wer also „schummeln“ möchte, der ist mit dem Acryl gut beraten.

Nachteile des Acrylglases:      
Man sollte nur mit Wasser, Spülmittel und einem weichen Baumwolltuch reinigen. Chemische Reiniger, Microfasertücher oder kratzende Gegenstände sind absolut tabu! Denn sie würden die Oberfläche zerkratzen oder blind (matt) machen. Da Acrylglas ein Kunststoff ist, ist es nur bedingt hitzefest. Man sollte also darauf achten, keine heißen Töpfe oder Pfannen direkt an der Platte stehen zu haben. Die glänzende Oberfläche vom Acryl ist genauso wie die vom ESG „anfällig“ für die Sichtbarkeit von Wasser- und Fettspritzer, sowie Verschmierungen. 

Fazit:       
Acrylglas ist eine gute Alternative zum Echtglas, mit der Option der nachträglichen Bearbeitungsmöglichkeit. Sollte aber nicht unbedingt im Bereich eines Kochfeldes eingesetzt werden.

 

Ein ganz anderes Material ist das Aluverbund oder auch Aludibond genannt.

Wie der Name schon sagt, ist es ein Verbund aus Aluminium und Kunststoff. Ein Sandwich.
Dies gibt es auch in einer “gebürsteten” Ausführung, in 4 verschiedenen Farben. Silber, Gold, Rosé und Bronze. Durch einem transluzenten Druck, scheint die Farbe des Materials sowie die gebürstete Struktur durch das Motiv und gibt dem Ganzen ein edles metallisches Erscheinungsbild mit der jeweiligen Farbnuance.

 

 

 

 

Vorteile des Aluverbund:      
Dieses Material ist sehr leicht und es ist unzerbrechlich. Die Montage könnte durchaus mit nur einer Person erfolgen. Je nach Länge versteht sich. Spezielles Montagematerial ist nicht erforderlich, es kann handelsübliches Silikon verwendet werden. Auch hier ist die nachträgliche Bearbeitung des Materials möglich. Bei dem Aluverbund ist der Druck auf der Vorderseite. Aus diesem Grund ist die Oberfläche matt. Dies ist von Vorteil, wenn man keine glänzende Oberfläche möchte. Die Reinigung ist durch die Mattlack-versiegelte Oberfläche sehr einfach. Dennoch muss man dazu auch die folgenden Nachteile sehen.

Nachteile des Aluverbund:      
Die Reinigung sollte wie beim Acrylglas nur mit Wasser, Spülmittel und einem weichen Baumwolltuch erfolgen. Chemische Reiniger, Microfasertücher oder kratzende Gegenstände sind absolut tabu! Denn sie würden die Oberfläche und somit den Druck beschädigen. Ein kleiner unschöner Nachteil ist die Kante des Materials. Da der Kern schwarz ist, könnte die Kante an einer sichtbaren Stelle unschön aussehen. Da kann man sich aber mit einem Kantenabschlussprofil Abhilfe schaffen. 

Fazit:       
Aluverbund ist eine gute Alternative zu den Hochglanzmaterialien ESG und Acryl, mit der Option der nachträglichen Bearbeitungsmöglichkeit.

 

So, nun wissen Sie schon einmal mehr über die unterschiedlichen Materialien und können damit schon mal Ihre Entscheidung im Hinblick auf das Material fällen. Eine andere Sache ist natürlich die Frage wie die neue Küchenrückwand aussehen soll. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.